Gestern habe ich eine Nachricht zum Thema: Rassismus in der Kita bekommen… Ich habe der Kollegin geantwortet und mich weiterhin meiner Arbeit gewidmet.
Heute morgen als ich aufgewacht bin und meinen ersten Kaffee im Bett getrunken habe, hat mich dieser Gedanke nicht losgelassen.
Wer mich gut kennt, weißt, dass ich eine Expertin für schwierige Themen bin, da ich für vieles Verständnis habe und erst einmal wertfrei in diverse Themen einsteige. Ich habe auch schon sehr sehr viele Gespräche begleitet, auch die härtesten- glaubt mir. Aber dafür möchte ich kein Verständnis haben.
Gerade im Coaching interessieren mich nicht die „Story“ sondern der Mensch an sich und sein Ziel. Das ist meine Stärke, ich bewerte nicht, ich spreche, trainiere, begleite. Ich wähle eine Haltung zu dem Thema und positioniere mich ganz klar gegen Ausgrenzung anderer Menschen.
Es gibt Themen die in einer Kita einfach nicht sein dürfen… Die falsch, schlecht und einfach nicht nützlich sind. Es kann doch wirklich nicht sein, dass ich hier darüber schreibe, weshalb es in einer Kita kein Platz für Rassismus gibt ;)
Es macht mich wirklich traurig und sauer gleichzeitig. Ich persönlich liebe und genieße die Vielfalt. Es ist so herrlich, dass es so viele verschiedene Menschen gibt, so viele verschiedne Rituale, so unterschiedliche Denkweisen, Akzente, Dialekte, Haarstrukturen, Augenfarben, Religionen, Sprachen, Überzeugungen…
Es geht alles gut solange keiner im Recht sein will- sondern lebt und andere leben lässt. Weshalb sollte jemand überhaupt ausgegrenzt werden? Wozu? und dann auch noch Kinder in der Kita? hääääää
Es ist nur so: sich dazu Gefühle zu machen, ändert nichts an der Sache. Das Thema Ausgrenzung von Kindern in pädagogischen Einrichtungen ist da und das einzige was man machen kann ist: DRAN BLEIBEN.
Also:
sprechen,
hinschauen statt weg gucken,
Vorbild sein, Wertschätzung zeigen,
eigene Haltung reflektieren, etc.
Es ist wirklich herausfordernd, Intoleranz zu tolerieren und zu akzeptieren, dass es sie eben auf der Welt gibt. Ich möchte mit diesem Beitrag auf das Thema „wertschätzender Umgang mit Vielfalt“ aufmerksam machen. Genieße die Unterschiede, habt Spaß miteinander und schütze die Kinder vor Ausgrenzung. Schaue bitte nicht weg- das hat doch kein Mensch verdient und schon gar nicht ein kleines Kind! Meine Idee für den Umgang mit rassistischen Äußerungen/Ausgrenzung anderer ist: dran zu bleiben und Gespräche führen ggf. auch mit Einrichtungsleitung oder dem Träger.
Wenn du selber am Gespräch beteiligt bist, stelle Fragen wie:
Was genau lässt dich so etwas denken?
Welche Erfahrung hast du gemacht, dass du so denkst?
Glaubst du, dass deine Erfahrung auf alle Menschen übertragbar ist?
Eine Frage funktioniert für das menschliche Gehirn am besten, denn so kann die Person sich auch wirklich hinterfragen. Es geht darum, dass im Team eine menschenfreundliche Haltung gelebt wird. Ich denke, ich werde demnächst eine Team-Übung konzipieren die alle zum nachdenken anregt.
Fühlt Euch alle gedrückt, besonders die, die schon einmal das Gefühl hatten, unpassend, anders oder weniger Wert zu sein. Alles Bullshit! :)
Jeder Mensch ist wichtig und jedes Kind ist ein kleines Wunder… also los, es wird nicht mehr darüber geschwiegen sondern offen gesprochen :)
Eure Sandra