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Das „kompetente Kind“, was darunter zu verstehen ist?

Es hat mit dem „Bild vom Kind“ zutun. Lange Zeit dachte man, ein Kind sei eher ein noch „hilfloses, unselbstständiges Wesen“ (je jünger, je stärker) und es sei durch und durch auf die Hilfe der Erwachsenen angewiesen.Inzwischen geht man davon aus, dass ein Kind von Geburt an ein „kompetentes Wesen“ ist, von Geburt an ausgestattet mit vielfältigen Fertigkeiten und Dispositionen (Veranlagungen). Von Beginn an tritt ein Kind in Beziehung zu anderen Personen, beobachtet seine Umwelt, reagiert auf Ereignisse, zeigt seine Empfindungen, ist neugierig und wissbegierig, möchte beschützt sein und gleichzeitig etwas (neues) erleben. Es ahmt die Personen seiner Umgebung nach, so genannte Spiegelneuronen machen es möglich. An diesem Bild vom Kind richten wir in der Kita unseren Umgang mit Ihren Kindern aus.Das bedeutet, dass in dem, was wir gestalten, anbieten, auch unterlassen, in dem, was wir fördern und fordern, was wir strukturieren, das Grundverständnis mitschwingt, die Kinder zu (be-) stärken: in ihrem emotionalen und personenbezogenen Fähigkeiten, ihren sozialen Fähigkeiten und auch in inhaltlichen Interessen und Fähigkeiten. 

Dabei ist jedes Kind als Individuum zu betrachten, mit einem eigenen Temperament, unterschiedlichen Interessen usw. – und was für das eine offensichtlich hilfreich ist, könnte für ein anderes wenig hilfreich sein. Darum sind wir bestrebt, mit Ihnen als Eltern zusammen, gute Wege für die Kinder zu finden. Dazu gehören durchaus auch „Grenzerfahrungen“ – und aus unserer Erfahrung blicken wir auf eine erhebliche Anzahl Entwicklungsbiografien von Kindern zurück, die überwundene persönliche Schwierigkeiten oder Fragestellungen haben wachsen lassen, sei es, dass Kinder nun doch die Schuhe selber anziehen, Mengen erfassen, einen Kuchen backen, erste englische Begriffe kennen, sicher ins Schulgebäude gehen, einen Streit für sich lösen, einen Kreis ausschneiden, neue Freundschaften schließen, andere Materialien und Räume für sich nutzen, ein Experiment verstehen, sprechen wenn sie Hilfe für sich benötigen usw.

All das sind wichtige Meilensteine auf dem Weg, dass aus dem kompetenten Kita-Kind ein kompetentes Schulkind (und später Jugendlicher,…) werden kann. Wichtig ist, die Balance zwischen einer angemessenen Herausforderung und Über- oder auch Unterforderung zu suchen. Ein einfühlsamer Kontakt zum Kind, zugewandte Beobachtung seines Verhaltens, gestützt durch Gespräche mit Erwachsenen bieten die Grundlage, das Ziel, die Kinder zu stärke zu erreichen.

An dieser Stelle möchte ich das umfangreiche Zusammenwirken zwischen den Eltern und den Fachkräften besonders positiv hervorheben. Ich halte den offenen, interessierten und freundlichen Austausch auf der „Erwachsenenebene“ für ein wichtiges Element, die Kompetenzen der Kinder zu stärken.

Auch wenn es ggf. einmal eine Unstimmigkeit geben sollte, hilft es den Kindern, wenn wir Erwachsenen immer wieder auf einander zugehen, Wege suchen, Unterstützung anbieten und den Kindern gemeinsam die Chance bieten, neben Sicherheit und Geborgenheit auch Herausforderungen und neue Themen anzupacken. 

Dabei braucht Kompetenzentwicklung auch Phasen der Ruhe und Vertiefung des Gelernten; mitunter beschleicht einen das Gefühl, es geht „gerade rückwärts“. Auch das sind wichtige Schritte, die dem (kompetenten) Kind Sicherheit bringen.

 

Es ist immer wiederbeeindruckend, die Entwicklungsverläufe der Kinder zu reflektieren. Die Zeit des Beginns des Kita-Jahres bis hinzu der Einschulung... wow! :)

 

ein besonders liebe Gruß

aus der Werkstatt der guten Gedanken,

Bärbel Peper & Sandra Warsewicz

 

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